Sind Sie zufrieden mit Ihrem Zahnarzt? Oder eher nicht? Was macht eigentlich einen guten Zahnarzt aus? Und wie findet man einen solchen?
Sagen wir es so: Da gibt es die harten und die weichen Kriterien. Wichtig sind natürlich in erster Linie die harten. Aber die weichen sind auch viel mehr als nur die Schleife auf dem Gesamtpaket.
Die harten Kriterien
Ganz klar: Der Zahnarzt ist qualifiziert, fachlich auf der Höhe der Zeit, handwerklich geschickt und bereit, jeden Tag sein oder ihr Bestes zu geben.
Aber woran erkennen Sie das? Zunächst einmal: Österreichische Zahnärzte haben eine anspruchsvolle akademische Ausbildung absolviert und darüber hinaus meist jahrelang Erfahrungen als Assistenzzahnarzt oder in einer ähnlichen lernenden Position gesammelt. Sie können also voraussetzen, dass jeder Zahnarzt hierzulande sein Handwerk grundsätzlich versteht.
Oftmals sind Studium und Lehrjahre allerdings schon eine ganze Weile her… Die Zahnmedizin ist ein dynamisches Feld, in dem sich in den letzten beiden Jahrzehnten viel getan hat – von der “Wiederentdeckung” des Kofferdams über neue Techniken im Zusammenhang mit Kunststofffüllungen bis hin zu mikroskopischen Wurzelkanalbehandlungen und chairside-gefertigtem Zahnersatz. Zahnärzte sind verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden. Wie ernst es Ihrem Zahnarzt allerdings damit ist, ist für Sie als Patienten nicht ohne weiteres ersichtlich.
- Sehr gute Karten haben Sie im Allgemeinen mit einem Zahnarzt, dessen Lebenslauf auf längere Tätigkeitsphasen an einer Universitätszahnklinik verweist. Dort ist man fachlich vorn, und die gute Angewohnheit, sich fachlich auf dem Laufen zu halten, nehmen die “Ehemaligen” auch auf ihren weiteren Berufsweg mit.
- Ein Doktortitel weist darauf hin, dass Ihr Zahnarzt nach seinem Studium einige Jahre wissenschaftlich gearbeitet hat. Solchen Praktikern ist das Lesen von Fachpublikationen im Allgemeinen auch weiterhin Bedürfnis und nicht Last.
- Auch Zahnärzte, die auf ihrer Webseite auf aktuelle Fortbildungen verweisen, sind mit Sicherheit auf Draht.
Aber natürlich kann auch ein Zahnarzt ohne Doktortitel, Uniklinik-Affiliation und ohne die Zeit, seine Webseite regelmäßig zu pflegen (das ist ja, da werden Sie sicherlich zustimmen, nicht seine Hauptaufgabe…) ein sehr qualifizierter Zahnarzt sein. Ein gutes Zeichen ist der Kofferdam: Ihr Zahnarzt nutzt den Spanngummi beim Einbringen von Kunsttofffüllungen (und natürlich bei Wurzelbehandlungen)? Daumen hoch!
Einen guten Zahnarzt erkennen Sie unter anderem auch daran, dass er weiß, was er nicht weiß – mit anderen Worten: wann der Moment gekommen ist, einen Spezialisten hinzuzuziehen. Ihr Hauszahnarzt überweist Sie für eine Wurzelbehandlung an einen Endodontie-Fachzahnarzt? Halten Sie ihm die Treue! Nicht jede Zahnarztpraxis kann endodontische Behandlungen nach den gegenwärtig etablierten Standards durchführen – etwa weil die technische Ausrüstung dafür (noch) fehlt. Ihr Zahnarzt kennt die Möglichkeiten, die die moderne Endodontie sich erschlossen hat. Und er möchte, dass Sie die bestmögliche Behandlung bekommen – auch, wenn er daran nichts verdient.
Die weichen Kriterien
Strenggenommen sind es ja die beschriebenen harten Kriterien, die einen qualifizierten Zahnarzt definieren. Sie warten ewig, die Wartezimmereinrichtung hat bessere Zeiten gesehen und der Zahnarzt behandelt Sie wie ein eher uninteressantes Anhängsel Ihrer Zähne? Sollte ihnen das nichts ausmachen, wenn Sie nur sicher sein können, dass “das Fachliche” stimmt? Nun ja. Die Abgrenzung zwischen harten und weichen Kriterien ist vielleicht gar nicht so klar, wie es zunächst scheint.
Eine Praxis, in der Sie trotz Termin bei fast jedem Besuch ewig warten müssen, ist eine schlecht organisierte Praxis. Und ein solcher Mangel an Organisationstalent oder -interesse muss zwar nicht, kann aber durchaus auch die Qualität der Behandlung selbst herabsetzen. Wenn es mit der Patientenbestellung hapert – werden denn wenigstens wichtige Materialien rechtzeitig und vollständig bestellt? Klappt die Kommunikation mit dem Zahnlabor?
Ein unansehnliches Wartezimmer sagt erst einmal nicht viel aus. Aber angesichts eines vernachlässigten Wartebereichs drängt sich schon die Frage auf, wie genau es das Praxisteam mit Hygiene und modernen Standards im Behandlungszimmer nimmt.
Ein hochqualifizierter Zahnarzt, der es nicht so mit dem “Menschlichen” hat, ist für einen robusten und weitgehend angstfreien Patienten kein großes Problem. (Angstpatienten und Kinder sind allerdings offensichtlich anderswo besser aufgehoben.) Aber: Die Konsultation sollte schon diesen Namen verdienen. Der Zahnarzt sollte Ihnen aufmerksam zuhören, wenn Sie etwas auf dem Herzen haben. Es kann nämlich durchaus sein, dass Sie Informationen liefern, die für die richtige Diagnose wichtig sind. Und auch die Diskussion Ihres Behandlungsplans sollte natürlich auf Augenhöhe stattfinden.
Was außerdem wichtig ist
Ein guter Zahnarzt wird Sie auf Ihre häusliche Mundhygiene ansprechen, wenn es nötig ist. Sie hören das vielleicht nicht gern. Aber sehen Sie es mal so: Geschäftstüchtiger wäre es zweifellos, Ihre Zahnpflege-Abkürzungen zu übersehen und sich auf das einträgliche Reparieren der Schäden zu beschränken. Daran, dass Sie sorgfältig putzen und flossen, verdient Ihr “nörgelnder” Zahnarzt nichts. Und trotzdem liegt es ihm am Herzen.
Ein guter Zahnarzt wird Ihnen, wo immer es geht, unterschiedliche Behandlungsoptionen anbieten und genau erläutern. Zahnärzte wissen, dass es Patienten nicht immer leicht fällt, die Zuzahlungen aufzubringen, die für viele notwenige und sinnvolle Therapien leider anfallen. Und gute Zahnärzte werden Ihren Patienten deshalb immer helfen, die Behandlungslösung zu finden, die den individuell besten Kompromiss zwischen finanzieller Belastung und höchstmöglicher Behandlungsqualität darstellt.
Was Sie für Ihren Zahnarzt (und für sich) tun können
Keine Frage: Der Zahnarzt ist Dienstleister für den Patienten. Nicht umgekehrt. Aber auch Ihre Rolle in dieser Beziehung ist nicht ganz passiv. Es gibt, auch abgesehen vom offensichtlichen Thema der Zahnpflege daheim, einen ganz wichtigen Beitrag, den Sie leisten können, damit Ihr Zahnarzt Sie bestmöglich behandeln kann: Nehmen Sie die empfohlenen (und von den Kassen finanzierten) Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahr. Am besten zweimal jährlich.
Auf diese Weise kann Ihr Zahnarzt Sie und Ihre Zähne über die Jahre gut kennenlernen. Wer die Geschichte Ihrer Zähne (und in groben Zügen auch die Ihrer allgemeinen Gesundheit) überschaut, kann besser einschätzen, wie kritisch oder weniger kritisch bestimmte Symptome (etwa eine Initialkaries oder eine Gingivitis) bei Ihnen zu sehen sind. Und wer sicher ist, dass Sie in einem halben Jahr zuverlässig wieder zur Untersuchung erscheinen, kann bei einem sich abzeichnenden Problem auch einmal eine beobachtende Haltung einnehmen. So manche Initialkaries remineralisiert sich von selbst wieder. Und wenn nicht, ist in sechs Monaten noch nichts verloren (es sei denn Ihr Zahnarzt kennt Sie als Patienten mit sehr hohem Kariesrisiko). So können unnötige Behandlungen vermieden und kann Zahnsubstanz geschont werden. Ein Zahnarzt, der Sie dagegen nur alle Jubeljahre einmal zu Gesicht bekommt, wird eher nicht abwarten, sondern gleich behandeln – und Sie haben eine Füllung mehr im Mund, die vielleicht zu vermeiden gewesen wäre.
Zu dem, was Sie für sich und Ihren Zahnarzt tun können, gehört auch: Wechseln Sie nicht ohne guten Grund. Dass Ihr angestammter Zahnarzt Sie schon Jahre kennt, ist ein großes Plus in Ihrer imaginären Zahnarztwechsel-dafür-und-dagegen-Liste. Und wenn Sie doch wechseln – achten Sie darauf, dass sich für Sie wirklich mehr verbessert als nur das Wartezimmermobiliar.
MeinZahn in Wien: Zahnarzt für alltägliche und komplizierte Fälle
Falls Sie einen Zahnarzt für eine Zweitmeinung suchen oder einen Zahnarztwechsel in Betracht ziehen: In der Wiener MeinZahn Ordination treffen Sie auf ein Team von hervorragend ausgebildeten, erfahrenen Zahnärzten unterschiedlicher Spezialisierungen. Auf hochmotivierte Zahnarzthelferinnen und eine enorm kompetente Dentalhygienikerin. Egal, ob es um Prophylaxe und Kariestherapie, das tägliche Brot einer Zahnarztpraxis, oder um komplizierte Wurzelbehandlungen, ästhetischen Zahnersatz, zahnärztliche Chirurgie oder Implantationsbehandlungen geht – bei uns sind Sie in jedem Fall beim Fachmann. Oder bei der Fachfrau. Patientenfreundliche Öffnungszeiten, zahnärztlicher Notdienst? Haben wir. Und natürlich sind wir auch für Kinder und Angstpatienten da.
(Foto: © wavebreakmedia, shutterstock.com)
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